CO2-neutrale Unternehmen in der Logistik

Die Senkung der CO2-Emissionen ist eine große Aufgabe, die gemeinschaftliches Handeln erfordert. Auch die Wirtschaft ist gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Das erweist sich gerade für die Logistik- und Transportbranche als eine große Herausforderung, steigt ihr CO2-Ausstoß doch entgegen dem Trend weiter an. Dabei lautet das Ziel, dass der Verkehrssektor seine CO2-Emissionen bis 2030 um 42 Prozent im Vergleich zu 1990 senken soll. Eine Möglichkeit, darauf zu reagieren, ist der CO2-neutrale Versand von Paket- und Briefsendungen.

Doch nicht nur auf der Straße, auch am Unternehmensstandort ist die Branche gefragt. Wie sieht es zum Beispiel um den CO2-Ausstoß von Logistikzentren aus? Extern bezogene Strom und Wärme beeinflussen ebenfalls den CO2-Fußabdruck der Logistik- und Transportbranche. Doch es gibt viele Hebel, um das eigene Unternehmen CO2-neutral zu machen. Branchengrößen erweisen sich häufig als Vorreiter, doch die Methoden sind nicht immer übertragbar. Digitale Lösungen wie Greenplan helfen bei einer auch wirtschaftlich erfolgreichen Umstellung.

Verringerung des CO2-Fußabdrucks stellt die Logistikbranche vor große Herausforderungen

Die Umstellung auf ein CO2-neutrales Unternehmen erwischt die Logistik- und Transportbranche in einer spannenden Zeit: Das Frachtvolumen steigt kontinuierlich an, nicht zuletzt angetrieben vom wachsenden Online-Handel und dem damit immer höher werdenden Paketaufkommen. Zugleich fehlen immer noch alternative Antriebe für schwere und mittelschwere Lkws, die wirtschaftlich abgebildet werden können. Einige Unternehmen haben zwar schon damit begonnen, ihre Flotten mit Elektrofahrzeugen zu ergänzen. Doch Elektro- und Wasserstoff-Lkws sind im Moment Zukunftsmusik.

Mit einer dynamischen Tourenplanung lässt sich aber heute schon viel erreichen. Mit dem Einsatz des intelligenten Greenplan-Algorithmus kann ein Unternehmen rund 20 Prozent seiner CO2-Emissionen einsparen. Der Clou: Der Algorithmus berechnet für jede Tour die optimale und effizienteste Route – im Idealfall bereits volldynamisch, das heißt ohne feste Gebietsgrenzen für Zustellfahrer. Da die Flotte besser ausgelastet wird und auf der letzten Meile kein Kilometer zu viel gefahren wird, freuen sich Unternehmen und Umwelt gleichermaßen über eine so hohe Effizienz.

Wie Logistikunternehmen ihre CO2-Emissionen senken wollen

Viele Unternehmen verfolgen bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie, die die Reduktion von CO2-Emissionen vorsieht. Dafür ist es aber wichtig zu wissen, wann, wo und wie viel von dem Treibhausgas entsteht. Die Emissionsfaktoren des Umweltbundesamtes geben eine erste Indikation, sind aber oft zu ungenau. Daher sollte man immer, um die Emissionswerte zu berechnen, Verbrauchsdaten genau messen. Dies hilft bei der Bewertung, mit welchen Maßnahmen, zum Beispiel zur Vermeidung von Leerfahrten, sich effektiv der CO2-Fußabdruck des Logistikunternehmens verkleinern lässt.

Zudem haben einige Unternehmen bereits nachhaltige Lagerhäuser und Verteilzentren gebaut. Diese sind häufig mit einem emissionsfreien Heizsystem wie einer Wärmepumpe ausgestattet und verfügen über eine Photovoltaikanlage, die einen Teil der Stromversorgung übernimmt. Wird mehr Energie benötigt, stammt diese aus nachhaltigen Ökostrom-Quellen. Logistikimmobilien, die Platz für große Solaranlagen bieten und dadurch mehr Strom produzieren, als sie selbst verbrauchen, können sogar zusätzlich mehrere Hundert Haushalte in der Umgebung versorgen.

Wie lassen sich CO2-Emissionen in der Logistik messen?

Nicht immer lässt sich der CO2-Ausstoß bei Logistikunternehmen vermeiden. Eine Möglichkeit, trotzdem etwas für die Umwelt zu tun, ist die Kompensation der Treibhausgase. Unternehmen investieren in zertifizierte Klimaschutzprojekte und erhalten dafür eine CO2-Gutschrift. Zur Festlegung der auszugleichenden CO2-Mengen haben sich zwei Standards etabliert: Der „Corporate Accounting and Reporting Standard“ des Greenhouse Gas Protocols (GHG) und der ISO 14064. Das GHG-Protocol nutzt dabei drei Bereiche, sogenannte „Scopes“, denen die CO2-Emissionen zugeordnet werden: 

  • Scope 1: Die CO2-Emissionen entstehen direkt innerhalb der unternehmenseigenen Wertschöpfung (z. B. durch Standorte, Fuhrpark oder Arbeitsabläufe)
  • Scope 2: Die CO2-Emissionen entstehen indirekt innerhalb der unternehmenseigenen Wertschöpfung (z. B. durch Verbrauch von extern bezogenem Strom oder Gas)
  • Scope 3: Alle anderen indirekten CO2-Emissionen, die auf Stufen entstehen, die der eigenen Wertschöpfungskette vor- oder nachgelagert sind (z. B. durch Fahrten von Zulieferern, die Nutzung durch Verbraucher oder bei der Entsorgung)

Wie hoch der CO2-Ausstoß ist, den Logistik-Transporte verursachen, wird nach zwei verschiedenen Methoden bestimmt: entfernungsbasiert oder verbrauchsbasiert. Übernehmen Subunternehmer einen Großteil der Transporte, verwendet man die entfernungsbasierte Methode. Neben der Entfernung benötigt man das Gewicht der Sendung oder Lieferung. Die Berechnung der Verbrauchswerte erfolgt dann pro Fahrzeug- oder Tonnenkilometer. Unternehmen, die zum Beispiel den Dieselverbrauch der eigenen Fahrzeugflotte genau kennen, können mithilfe spezieller Umrechnungsfaktoren daraus die ausgestoßene Menge an CO2 berechnen. Folgende Möglichkeiten gibt es dabei:

  • Verwendung spezifischer Messwerte für den konkreten Transport
  • Verwendung von fahrzeug- oder routentypischen Durchschnittswerten
  • Verwendung von Flottendurchschnittswerten

Greenplan hilft Kunden, ihre Nachhaltigkeitsstrategie voranzubringen und den CO2-Fußabdruck zu verkleinern, der durch Logistik, Außendienstmitarbeiter und andere Mobilitätsbereiche entsteht. Denn der Algorithmus bietet zum einen Transparenz bei geschätzter Menge an Kohlendioxid, die auf den geplanten Zustellrouten entstehen. Zum anderen können auch CO2-Emissionen pro Fahrzeug berücksichtigt werden, um so die effizienteste Tour zu planen. Bestimmte Parameter für Elektrofahrzeuge, zum Beispiel die Reichweite, lassen sich ebenfalls einbeziehen.

Nachhaltigkeitsmaßnahmen formen die Logistik der Zukunft

Für die Logistikbranche ist die Aufgabe, ihre Unternehmen CO2-neutral zu machen, von großer Bedeutung. Schon heute legen einige Auftraggeber Wert darauf, dass ihre Logistikpartner über eine Nachhaltigkeitsstrategie verfügen. Auch die Nachfrage durch Privatkunden steigt, Stichwort CO2-neutraler Versand von Paketen und Päckchen. Daher ist es sinnvoll, Nachhaltigkeit als strategisches Unternehmensziel aufzunehmen und entsprechende Maßnahmen zu definieren. Denn CO2-neutrale Unternehmen sind mehr als ein Trend – sie formen die Logistik der Zukunft mit.

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